Es fällt mir schwer in unserer Welt, wie sie sich heute darstellt, Werte zu erkennen.
Unsere Gesellschaft muss wieder Werte vermitteln. Dazu und für eine frühzeitige soziale Eingliederung ist Vorschule und Grundschule ein überaus geeigneter Ort, allerdings mit folgenden Problemen. Die vielen stark engagierten LehrerInnen, denen das Wohl der Kinder am Herzen liegt, werden konterkariert durch die nicht ganz so fleißigen. Dies zu ändern kann nicht über die Politik gelingen. Der Politik ist Schule völlig egal, wie könnte es sonst sein, dass u.a. verkürzte Lernzeiten beschlossen werden, ohne dass ein entsprechender Lehrplan vorliegt (G8-Syndrom) . Bei der Mittelverteilung durch die Politik im Schulbereich muss die Mangelverwaltung überwunden werden. Deutlich mehr Mittel für vorschulische Einrichtungen und Grundschulen werden später an Sozialkosten eingespart. Dies bedeutet aber auch, dass eine Gesamtsicht notwendig ist und kein Etatdenken.
- Schule muss raus aus der Politik. Nicht Politiker, die wiedergewählt werden wollen, sondern Fachleute sollen das Sagen haben. Die heutigen Ergebnisse der Hirnforschung und die Erkenntnisse zum motivierten Lernen stehen in diametralem Verhältnis zur sogenannten Schulpolitik.
- Lassen Sie uns viel Geld einsparen durch Verringerung der 16 plus 1 Kultusministerien (rund 20 Millionen € p.a. verschlingt die Kultusministerkonferenz, ohne jegliche erkennbare Effizienz). Auch die Überwindung der verschiedene Schreibschriften in den einzelnen Bundesländern und 8 Jahre zum Abitur im Bundesland X und 9 Jahre im Bundesland Y, und das Hin zu einem Bildungsplan, der auf wissenschaftlichen Erkenntnissen über das Lernen, Vorbildfunktionen und Wertevermittlung beruht.
- Wir brauchen in der Schule Menschen als Vorbilder, die Werte leben. Es gibt keinen Grund, weshalb ein Lehrer Beamter sein muss, es sei denn, dass man die Sozialkosten heute sparen will und sie eben ohne Rücklage der nächsten Generation aufbürdet. Verpflichtende Weiterbildung für Lehrer muss ein MUSS werden. Bessere Lehrer-Bezahlung auf Basis eines Punktesystems, in welches Ausbildung, Weiterbildung, Engagement und Beurteilung einfließen.
- Wir benötigen ein Budget für Schule, das berechnet wird, d.h. wieviel Schüler kommen, wieviel Lehrkräfte werden benötigt, welche Räume müssen zur Verfügung gestellt werden etc. Wieviel kostet dies – und dies muss bereitgestellt werden. So wird Bildung in Skandinavien finanziert. Wir müssen die für Bildung aufzuwendenden Mittel am tatsächlich vorliegenden Bedarf messen. Diese Missachtung des wichtigsten Zukunftsbereichs, der sich bietet, die Zukunft unserer Kinder muss ein Ende haben.
- Die Schulen müssen ihre Haushalte selbst verwalten und keine Trennung mehr in Schulträger (Schulgebäude etc.) und Kultusministerium (Lehrerbesoldung etc.). Eine Schule weiß selbst am besten was sie benötigt. Rektoren müssen Personalführung lernen und Führungskompetenzen vermittelt bekommen und sie müssen, zusammen mit dem Personalrat, in der Lage sein, Lehrer einzustellen und zu entlassen. Darüber hinaus sollen Ihnen Verwaltungs- und Organisations-Fachleute zur Seite gestellt werden, wie es in den Krankenhäusern schon lange üblich und erfolgreich ist. Man muss Menschen nach ihren Stärken einsetzen.